Diese Ausgabe des Jahres 2022 beschäftigt sich mit dem Thema „Wohnen“. Wohnen ist für uns weder ein Spekulationsobjekt noch eine Ware – Wohnen ist ein Menschenrecht! Im Kapitalismus werden Wohnungen jedoch zu Waren degradiert, die möglichst viel Profit abwerfen sollen. Mit unserer Kampagne „Keine Profite mit der Miete!“ haben wir bereits Auswege aus dem derzeitigen Dilemma skizziert. In den folgenden Artikeln gehen Aktivist*innen der SJ genauer auf die Wohnungsthematik ein, um zu zeigen, dass leistbares Wohnen nicht nur möglich sondern auch notwendig ist!
Paul Stich
Die Mieten explodieren, die Teuerung treibt die Preise für Strom und das Heizen in ungekannte Höhen. Für immer mehr junge Menschen wird das Ausziehen zu einem Wunschtraum. So kann es nicht weitergehen. Mit unserer Kampagne “Keine Profite mit der Miete” skizzieren wir Möglichkeiten für ein radikales Umdenken in der Wohnungspolitik.
Jakob Rennhofer
Vielmehr sollte man sich daher als Sozialist*in die Frage stellen, ob es eine Form des Eigentums geben kann, die sich von der Sphäre der kapitalistischen Produktionsweise absetzt.
Jakob Jäger
Dieser Kommentar ist Teil einer Pro & Contra-Debatte zur Frage, ob Sozialist*innen mit dem Eigentum brechen oder es verteidigen müssen. In diesem Artikel stellt Jakob Jäger das Privateigentum in Frage. Den Pro-Kommentar findet ihr hier.
Fabian Zickler
Wer in einem Gemeindebau wohnt und gut verdient, soll sich die Wohnung – zumindest wenn es nach der ÖVP geht – einfach kaufen können. Die Antwort der Rechten auf die explodierenden Mieten ist absurderweise noch mehr Deregulierung und Privatisierung. Dabei ist beispielsweise in Großbritannien genau diese Politik von Premierministerin Margaret Thatcher in den Achtzigern umgesetzt worden – mit dramatischen Folgen. Wer in London am privaten Wohnungsmarkt eine Einzimmerwohnung sucht, zahlt im Durchschnitt 1.400 Euro im Monat. Viele Menschen sind deswegen obdachlos oder wohnen in überfüllten Wohnungen. Auch für Jugendliche wird das Ausziehen immer schwieriger. Ein Blick in die Geschichte der britischen Wohnbaupolitik zeigt, warum die neoliberalen Antworten auf die Wohnkrise zum Scheitern verurteilt sind.
Jonathan Kaspar
Mit dem in Berlin eingeführten Mietendeckel gelang dem rot-rot-grünen Stadtsenat ein großer Wurf. Die Entscheidung, die Mieten in Berlin zu deckeln, passierte auf großen Druck der Bevölkerung und war ein längst notwendiger Schritt. Umso fragwürdiger war das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichtes, welcher das Gesetz im April 2021 gekippt hat. Dieses Urteil führte nicht nur zu einer finanziellen Mehrbelastung für Mieter*innen, sondern auch zu einer immer lauter werdenden Forderung, die größten Immobilienkonzerne der Stadt zu enteignen.
Sarah Fuchs
Sozialer, leistbarer Wohnraum ist in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart linker Politik ein zentrales Thema. Und das nicht ohne Grund: denn Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis wie etwa Nahrung oder Wasser.