Wir leben nach wie vor in einer patriarchalen - und damit zutiefst sexistischen - Gesellschaft. Mit unserer Kampagne “#nichtokay” wollten wir auf Sexismen aufmerksam machen, auf die viele junge Frauen* im alltäglichen Leben stoßen. Zum Abschluss der Kampagne wollen wir einzelne Themengebiete, mit denen wir uns auseinandergesetzt haben, auf der theoretischen Ebene beleuchten.
Wie hängen Care-Arbeit und Kapitalismus zusammen? Was ist Intersektionalität? Und wie zeigt sich Sexismus in den Sozialen Medien? Diesen und mehreren Fragen gehen Aktivist*innen der SJ im neuen Trotzdem nach!
Lina Ehrich, Fiona Schindl
Dem Kapitalismus ist es so möglich, einerseits Arbeitskraft im Erwerbsleben auszubeuten und Arbeitern weniger zu bezahlen, als sie an Wert erwirtschaften. Andererseits kann der Aufwand, der notwendig ist, um die Arbeitskraft aufrechtzuerhalten, also die Reproduktionsarbeit, zu einer privaten Sache erklärt werden und als solche nicht bezahlt, bzw überhaupt nicht als “Arbeit” angesehen werden.
Miriam Fischbacher
Intersektionalität ist zu einem wichtigen Schlagwort geworden, wenn es um politische und dabei besonders oft um feministische Debatten geht. Aber was steckt hinter diesem vielversprechenden Schlagwort? Woher kommt es? Und was kann Intersektionalität erreichen - und was nicht?
Es waren frauenpolitische Meilensteine, die in vielen realsozialistischen Ländern umgesetzt wurden. Doch konnte auch hier von einer endgültigen Gleichstellung von Frauen und Männern letztendlich nicht die Rede sein. Die Eingliederung von Frauen in den Arbeitsmarkt hat nicht zu der erhofften Änderung von tief verankerten Rollenbildern und zur tatsächlichen Gleichstellung geführt, doch waren Frauen bis zuletzt auch in der Lohnarbeit nicht vollständig gleichberechtigt.
Jakob Rennhofer
Wenn Influencer versuchen, sich “feministisch” oder gar links zu geben, dann ist äußerste Vorsicht geboten. Denn dahinter steckt zumeist kein selbstloses Engagement, sondern reine Profitlogik. Dazu ist vielen von ihnen jedes Mittel Recht - auch die Reproduktion sexistischer Ideologien bzw. von Geschlechterstereotypen.
Vanessa Wiener
Vergeschlechtlichte Rollenbilder kommen nicht aus dem luftleeren Raum. Sie werden von Medien hergestellt und reproduziert. Es braucht eine Medienkultur, die sich dieser Tatsache bewusst wird.